ARBEIT UND LEBEN

Tarifplus

Foto: Andreas Reeg

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Satte Steigerungen für Beschäftigte erreicht

Starke Steigerungen des Einkommens, des Urlaubsgeldes und oft überproportional mehr für die Auszubildenden: Die IG BCE hat in den vergangenen Jahren in vielen Branchen ein deutliches Plus für die Beschäftigten durchgesetzt.

Mehr Geld für die Beschäftigten in den Branchen der IG BCE: Überdurchschnittliche Tarifsteigerungen – und deutlich überproportionale für die Auszubildenden – hat die Gewerkschaft durchgesetzt. 2018 erreichte sie im Durchschnitt 2,7 Prozent tabellenwirksame Erhöhung. 2019 und 2020 waren es 2,4 beziehungsweise 2,2 Prozent. 2021 hat die IG BCE bis zum 31. Mai bereits 321 Tariferhöhungen mit einem durchschnittlichen Plus von 1,63 Prozent vereinbart.

Unter dem Motto „Du bist es wert!“ setzte sie zum Beispiel in der Chemie-Tarifrunde 2018 Einkommenserhöhungen von 3,6 Prozent durch. Die Ausbildungsvergütungen stiegen sogar um bis zu neun Prozent. In der darauffolgenden Tarifrunde 2019 vereinbarte die IG BCE neben Zukunftsbetrag und Pflegezusatzversicherung stufenweise Einkommenssteigerungen in Höhe von insgesamt 2,8 Prozent.

Und in der Glasindustrie Ost erkämpfte die IG BCE 2018 einen Abschluss mit Tarifsteigerungen von insgesamt sechs Prozent in drei Stufen und einer Wochenarbeitszeitreduzierung von 30 Minuten in zwei Schritten. Insgesamt 4,8 Prozent Entgeltsteigerung in zwei Stufen (Auszubildende bis zu neun Prozent), eine Erhöhung des Urlaubsgeldes auf 30 Euro pro Urlaubstag und eine Einmalzahlung von bis zu 300 Euro handelte die IG BCE 2019 für die Beschäftigten der feinkeramischen Industrie aus.

Sattes Plus bei Urlaubsgeld und Jahresleistung

Nicht nur die tariflichen Vergütungen stiegen in den vergangenen Jahren: Auch das Urlaubsgeld hat sich in vielen Flächen- und Haustarifbereichen stark erhöht – und manchmal sogar verdoppelt.

Unter anderem in den Abschlüssen der Branchen Chemie, Papier und Kautschuk spielte die soziale Komponente seit 2018 eine große Rolle. Das heißt, dass alle Beschäftigten einheitliche Erhöhungen oder einheitliche Entgeltsummen erhielten, unabhängig von ihrer Eingruppierung. In der Tarifrunde Kautschuk wurde 2020 eine stufenweise Erhöhung des zusätzlichen Urlaubsgeldes von 21 Euro auf 40 Euro pro Tag vereinbart. In der Papier-Tarifrunde setzte die Bundestarifkommission ihre Forderung durch: Das zusätzliche Urlaubsgeld stieg 2020 von 600 Euro auf 1.200 Euro. Auszubildende erhalten 900 Euro. Das ist der höchste Wert in allen Flächentarifverträgen.

Genauso umgesetzt wie gefordert wurde auch die Verdopplung des Urlaubsgeldes in der Chemie-Tarifrunde 2018 – und das nach einer mehr als 20-jährigen Stagnation der Entwicklung des zusätzlichen Urlaubsgeldes. Dieses liegt nun bei 1.200 Euro für Vollzeitbeschäftigte und bei 1.320 Euro für Schichtbeschäftigte. Auch die Jahresleistung für die chemische Industrie wird nach 25 Jahren ab 2021 wieder auf 100 Prozent angehoben.

In den Abschlüssen der Branchen Chemie, Papier und Kautschuk spielte die soziale Komponente seit 2018 eine große Rolle: Alle Beschäftigten erhielten – unabhängig von ihrer Eingruppierung – einheitliche Erhöhungen oder einheitliche Entgeltsummen.

Sechs Prozent Plus beim Entgelt: Das hat die IG BCE in der Chemie-Tarifrunde 2018 gefordert.

Foto: Marcus Schwetasch

Die Verhandlungen in der Chemie-Tarifrunde 2018 brachten den Beschäftigten deutliche Lohnsteigerungen, ein Quantensprung beim Urlaubsgeld und die Aussicht auf mehr Arbeitszeitsouveränität.

Foto: Christian Burkert

Weil du es wert bist”: Unter diesem Motto stand die Forderung der IG BCE in der Tarifrunde Chemie 2018.

Foto: Andreas Reeg

Die Jugend der IG BCE ist 2018 in Wiesbaden aufgelaufen, um den Forderungen der Mitarbeiter*innen mit knackigen Slogans Nachdruck zu verleihen.

Foto: Andreas Reeg

Erstes Aufeinandertreffen von Arbeitgebern (l.) und IG BCE (r.) in der Tarifrunde Kautschuk 2018.

Foto: Stefan Koch

Mit unterschiedlichsten Aktionen haben die Beschäftigten deutlich gemacht, dass sie hinter der Forderung der IG BCE stehen.

Foto: privat

Tarifaktionen erhöhen den Druck auf den Arbeitgeber – hier bei der Tarifrunde Chemie 2018.

Foto: Andreas Reeg

Nach zähen Verhandlungen hat die IG BCE 2020 für die Beschäftigten in der Papier erzeugenden Industrie unter anderem eine stufenweise Erhöhung der Vergütungen durchgesetzt.

Foto: Andreas Reeg

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Steigerung von Ausbildung und Übernahme

Ausbildung und die unbefristete Übernahme haben für die IG BCE Priorität. Dabei geht es nicht nur darum, Perspektiven für junge Menschen in der Industrie zu schaffen, sondern auch darum, gemeinsam mit den Unternehmen dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Die Anzahl der Ausbildungsplätze in den Branchen der IG BCE blieb 2018 und 2019 insgesamt relativ stabil und bewegte sich zwischen 12.000 und 13.000. 2020 gab es mit einem Rückgang von rund 700 Ausbildungsplätzen gegenüber dem Vorjahr allerdings einen Einbruch. Für die kommenden Jahre wird ebenfalls ein Rückgang prognostiziert.

Die umfassendsten Regelungen zu Ausbildung und Übernahme gibt es im Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“; sie gelten für die chemische Industrie. Dort ist seit vielen Jahren ein gleichbleibendes Niveau der Ausbildungszahlen (inklusive dual Studierender und Fördermaßnahmen) vereinbart. Geregelt ist dort auch, dass die unbefristete Übernahme der Normalfall am Ende der Ausbildung ist. Die Anzahl der Übernahmen insgesamt sank zwischen 2018 und 2020 moderat von 93 Prozent auf zuletzt 89 Prozent. Von diesen waren zuletzt 58 Prozent unbefristet.