
Foto: Frank Rogner
Zusammenstehen
für Demokratie
und Solidarität
Die IGBCE steht für Solidarität, Zusammenhalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander aller Menschen. Sie lehnt jede Art von Rassismus und Ausgrenzung entschieden ab und übernimmt als Organisation der politischen Zivilgesellschaft bewusst Verantwortung.
Die vergangenen vier Jahre in Deutschland waren geprägt von großer Unsicherheit, Unzufriedenheit und geopolitischen Umbrüchen: Auf Corona folgte 2022 der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Potsdamer Netzwerktreffen von Rechtsextremen und Neonazis zeigte 2023 unverhohlen die antidemokratischen Umsturzfantasien der rechten Szene und der AfD. Bei den Europawahlen 2024 konnten rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien zulegen. Zuletzt hat sich die politische Lage noch einmal fundamental verschärft: durch die Ergebnisse der US-Wahl und das Aus der Ampelkoalition im November 2024.
Der Ton in den Auseinandersetzungen ist rauer geworden, etwa beim Thema Zuwanderung beziehungsweise Migration. Zivilcourage und inhaltliche Orientierung sind angesichts des Erstarkens populistischer Tendenzen notwendiger denn je. Die IGBCE bildet ein Bollwerk gegen Hass und Rassismus und steht für unsere freiheitliche Demokratie ein. „Nie wieder ist jetzt!“ – das haben Tausende IGBCE-Mitglieder auf zahlreichen Demonstrationen, Kundgebungen und in Diskussionsrunden gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Parolen, für Demokratie und Vielfalt eindrucksvoll gezeigt. Im Frühjahr 2024 bot die IGBCE ihren Mitgliedern zudem Argumentationstrainings, Seminare und Workshops an, die Demokrat*innen den Rücken stärken und Strategien aufzeigen sollten, wie man gegen Rechtspopulismus, Rassismus und Extremismus angehen kann.
Zur Europawahl hat die IGBCE Europaparlamentarier*innen aufs Podium im Bildungszentrum Haltern am See eingeladen, um mit ihnen über ihre Konzepte für die EU zu diskutieren. Von Anfang Mai 2024 bis Anfang Juni 2024 rollte der Foodtruck auf der IGBCE-Vielfältigkeitstour durch ganz Deutschland. Rund zwei Dutzend Betriebe aus den IGBCE-Branchen hat der rollende Imbisswagen angefahren.

Hunderttausende Menschen bundesweit setzten im Frühjahr 2024 ein Zeichen des Widerstands gegen Rechtsextremismus.
Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl
Zusammenhalt in größter Not
Die vergangenen vier Jahre haben auch eindrucksvoll gezeigt, was möglich ist, wenn Gewerkschafter*innen sich gegenseitig unterstützen. Ein Beispiel für solidarische Hilfe und Zusammenhalt war die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021. Die Flut traf die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz besonders hart. Die IGBCE reagierte schnell – mit einem Notfallfonds und Notunterkünften für betroffene Mitglieder und Betriebe. Das Credo lautete: Jedes Mitglied, das Hilfe braucht, sollte Hilfe bekommen. Für Gewerkschaftsmitglieder und ihre Familien, die ihre Häuser oder Wohnungen verlassen mussten, bot die IGBCE Notunterkünfte im Adolf-Schmidt-Bildungszentrum in Haltern am See und im Heinrich-Imbusch-Haus in Königswinter an.
Aber auch finanzielle Hilfen hat die IGBCE bereitgestellt: Ein Notfallfonds unterstützte die Opfer der Hochwasserkatastrophe mit mehr als 440.000 Euro. Insgesamt erhielten knapp 200 Mitglieder finanzielle Hilfe, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse und den Umfang der erlittenen Schäden, mit Beträgen zwischen 500 und 5.500 Euro. Diese schnelle und effektive Hilfe war ein wichtiger Schritt, um den Betroffenen eine Perspektive zu geben und zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

Anpacken, Notfallfonds und Unterkünfte – die IGBCE unterstützte die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Mitglieder auf vielfältige Weise.
Fotos: Frank Rogner
Toleranz in der Pandemie
Das Jahr 2021 startete für viele Kolleg*innen im Lockdown. Die Corona-Pandemie hatte das Land und die Betriebe fest im Griff: verschärfte Abstands- und Hygieneregeln, Arbeiten im Homeoffice, teilweise auch Kurzarbeit. Die IGBCE hat mit den Arbeitgebern tragfähige Hygienepläne erarbeitet und die maximale Ausnutzung von Homeoffice ermöglicht.
Im Vergleich zu vielen Beschäftigten im Dienstleistungssektor erlebten die Kolleg*innen die Pandemie aber nicht gleichzeitig als existenzielle Krise. Viele Betriebe waren in dieser Zeit sogar besonders gefragt – zum Beispiel die Pharmaindustrie, Biotechunternehmen, Testlabore oder die Toilettenpapierhersteller. Außerdem hatte die IGBCE für viele Beschäftigte mit den Arbeitgebern tarifliche Aufstockungszahlungen zum Kurzarbeitergeld vereinbart, damit die Beschäftigten die finanziellen Folgen der Pandemie besser abfedern konnten. Rund drei von vier Beschäftigten in den Branchen der IGBCE profitierten davon, unter anderem in der Chemieindustrie, der Glasindustrie und der Papierindustrie.
Außerdem setzte sich die IGBCE für ein pragmatisches und diskriminierungsfreies Vorgehen bei der Auskunft über den Impfstatus von Beschäftigten in den Betrieben ein. Einer allgemeinen Auskunftspflicht erteilte sie eine klare Absage. Genauso entschieden lehnte die Gewerkschaft eine 2G-Regelung in den Betrieben ab – also den Zugang nur für Geimpfte und Genesene.